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1. Abth. 2 - S. 32

1823 - Elberfeld : Büschler
32 Die ersten Bündnisse der protestantischen Fürsten. dagegen ein, wovon sieden Namen Pr ot estant en erhal- ten haben. Es waren die meisten der obenerwähnten Für- sten, welche den Torgauer Bund geschlossen hatten, auch der Markgraf von Brandenburg, und die Städte : Straß- burg, Nürnberg, Ulm, Kostnitz, Reutlingen, Windheim, Memmingen, Lindau, Kempten , Heilbronn, Jßny, Wei- ßenburg, Nördlingen und St. Gallen. Die Augsburger Confession. 1530. — Im folgen- den Jahre 1530 wurde der große Reichstag zu Augs- burg gehalten, zu welchem der Kaiser selbst aus Italien, wie er angekündigt hatte, kam. Schon auf dem Wege be- gegneten ihm Abgeordnete beider Partheien, um ihn für ih- re Sache zu stimmen; er aber hielt seine Gedanken in sich verschlossen, und verwiest alle auf den Reichstag selbst. Am 22. Jun. Abends hielt er seinen Einzug in die Stadt. Es war nicht mehr der unbekannte junge Fürst, wie er vor zehn Jahren zum erstenmahl in Deutschland auftrat; son- dern ein Kaiser, wie seit Karl dem Großen an Macht fer- ner gewesen; die Welt war seiner großen Eigenschaften voll. Der mächtigste König war vor ihm erlegen, und selber Rom hatte nicht einmahl einem irregeleiteten Theile seiner Macht widerstehen können. Auch sein Aeußeres hatte an Würde und männlichem Anstand gewonnen, und überwältigte selbst die Gemüther der Gegner. Melanchthon, der mit dem Chur- fürsten von Sachsen in Augsburg war, redet in einem ver- trauten Briefe so über ihn: ,,Das merkwürdigste auf die- ser Versammlung ist unstreitig der Kaiser selbst. Sein un- unterbrochenes Glück wird zwar auch in Euern Gegenden Bewunderung erregt haben; weit bewundrungswürdiger aber ist es, daß er bei so großen Erfolgen, da ihm Alles nach Wunsch gelingt, eine so große Mäßigung bewahrt, so daß man weder ein aus den Schranken tretendes Wort, noch einessolche That, an ihm bemerkt. Welchen König oder Kaiser wirft Du mir aus der Geschichte nennen, den das Glück nicht geändert hat? Bei diesem allein hat es das Ge- müth nicht aus der Haltung bringen können. Bei ihm ist keine Spur einer Leidenschaft, emes Hochmuthes, einer Grausamkeit. Denn, um von dem übrigen zu schweigen, obgleich unsere Gegner bisher alle Künste angewendet, um ihn in dieser Religionssache gegen uns aufzubringen, hat er doch die Unsrigen noch immer mit Freundlichkeit ange- hört. — Sein häusliches Leben ist voll der herrlichsten Bei- spiele von Enthaltsamkeit, Mäßigkeit und Nüchternheit. Die häusliche Zucht, die sonst bei den deutschen Fürsten sehr streng war, wird nun bloß in des Kaisers Hause angetrvf- fen. Kein Lasterhafter kann sich in seinen Umgang einschleichen;

2. Abth. 2 - S. 157

1823 - Elberfeld : Büschler
Leopold I und> Ludwig Xiv. 157 werde sich noch gar vieles finden, was unter diesem Namen besetzt werden könne. — Der Vorschlag gefiel, man dachte ihm weiter nach, um der Sache den Anschein Rechtens zu geben, wurden 1680 vier Gerichtshöfe unter dem Namen der Réunions- oder V c r e i n i g u n g s k a w m e r n, zu Metz, Dornick, Breisach und Besancon eingesetzt; sie sollten untersuchen, was dem Könige, vermöge des oben erwäbn- ten Ausdruckes, noch an Land und Leuten gebühre. Es ist leicht vvrauszuscbeu, daß diese Richter nicht weniges auf- fanden. Die nichtigsten Grunde wurden hervorgesucht, um etwas zu erhaschen, wozu man Lust hegte. Das Kloster Weissenburg z. B., obgleich cs außer dem Elsaß lag, wurde doch, als dazu gehörig, dem Könige zugesprachen, weil es von deck Könige Dagobert, (vor mehr als 100o Jahren), gestiftet sey; und das so erworbene Weissenburg mußte wieder den Namen dazu hergebcn, um Germes- h eim zu erhalten, denn das habe ehemahls zu Wcrffenburg gehört. - Alls solchem Wege gelangten die vier Gerichte zu ihren Rechtsansprüchen auf ganz Zwcibrückcn, Saar- brück, Veldenz, Sponnheim, Mümpelgard, Lauterburg und viele einzelne Oerrer, vorzüglich aber auf die freien Reichsstädte im Elsaß, unter denen Straßburg die vor- züglichste war. Sie waren im westphälischen Frieden Nicht abgetreten; denn Oestreich hatte damahls nur seine Erb- güter im Elsaß hingegeben. Die Fürsten und Herreu, die so mit ihrem Eigenthum auf einmahl von Deutschland ab zu Frankreich gezogen wer- den sollten, erhoben laute Klagen; der Kaiser machte Ge- genvorstellungen, und Ludwig, um wenigstens den Schein zu beobachten, — das war die Kunst seines Lebens, — und zugleich die Gegner sorglos zu machen, versprach, die Gegengründe zu prüfen, und verabredete einen Kongreß nach Frankfurth. Vorher jedoch wollte er sich in den Besitz der Hauptfestung Straßburg setzen, welche ihm mehr als alles andere werth war, und die als der Schlüssel des Ovcrrheins anzusehenrst. Karl V. hatte schon ihre Wichtigkeit in solchem Maaße erkannt, daß er sagte: wenn Wien und Strasburg zugleich tn Gefahr wären, so würde er Straß- burg zuerst zu retten eilen. Jetzt, im September 1681, versammelten sich heimlich und unerwartet einige Regimen- ter in der Nähe der Stadt und umzingelten sie plötzlich. In den nächsten Tagen erschien auch der Kriegs-Minister Louvoiö , des Königs treuer Helfer, mit einem Belage- rungsheer uno Gesà-ütz, und forderte die Bürger unter harten Drohungen zur Uebergabe auf. Auf keinen Wider- stand gefaßt, ossneten sie die Thore; die Franzosen nahmen

3. Abth. 2 - S. 163

1823 - Elberfeld : Büschler
Tie Türken vor Wien. 4683. 463 chend. Und als es ihm nun Zeit dünkte, benutzte er unbe- deutende Streitigkeiten über die Erbschaft des Churkursteu Karl von der Pfalz, und die Nachfolge im Churfürstenthum Köln, nach Marimilian Heinrichs Tode, und, indem er ein Wächter über die Verfassung Deutschlands sein zu mästen vor- gab/ erließ er eine neue Kriegserklärung gegen den Kaiser 1688. Ehe sienoch bekannt wurde, brachen seine Heere schon in die Rheinlande ein und fingen die alte Verwüstung von Nbu- eman. Aufden Rufdieser Gefahr brachen sogleich, mir rühm- lichem Eifer zahlreiche Schaaren aus Norddeutschland, Sach» sen, Hanoveraner und Hessen, zur Vertheidigung an den Rhein auf. Dreß war um so rühmlicher, weil man indeß noch zu Regensburg rathschlagte, ob auch ein Krieg seyn solle. Doch ging es auch hier ernstlicher, als sonst; der Reichskrieg wurde erklärt, ohne daß einem Reichsstande die Neutralität erlaubt sein sollte- und der Kaiser setzte der Er- klärung noch hinzu: „Die Krone Frankreichs sey nicht nur als Feilld des Reiches, sondern der ganzen Christenheit- gleich den Türken, zu betrachten." Frankreichs Uebermutb und die Versetzung des Nimweger Friedens regte auch den Unwillen des übrigen Europa auf; bald nahmen England, Holland, Spanieu und später auch Savoyen Thetl am Kriege, und der neue König von Eng- land, Wilhelm Ih-, zugleich Statthalter der Niederlande- nennt den König Ludwig in seiner Kriegserklärung gleich- falls: „einen Störer des Friedens und einen allgemeinen Feind der Christenheit." Damit Frankreich so viele Gegner mit Glück bekämpfen könnte, mußte das unglückliche Deutschland wieder das un- menschliche Verfahren erdulden, welches der Minister Louvois erfunden hatte; die blühenden Ufer des Rheines wurden in Einöden verwandelt. Es ist schrecklich zu vernehmen, wie es den einzelnen Orten erging. Schon nn Januar 1689 zo- gen die Reuter des Generals Melac von Heidelberg umher und stekten die Städte Rohrbach, Nußloch, Wisloch, Kirch- heim, Eppenheim, Neckarhausen und viele andere in Brand, und das wehrlose Volk, das auf seinen Knien um Gnade slehete, wurde ausgezogen und nackt in die mit Schnee be- deckten Felder gejagt, wo viele von Kälte umkamen. Heidel- berg selbst wurde an mehreren Enden rn Brand gestockt. — Dasselbe Schicksal hatten die Städte Mannheim, Offenburg, Kreuznach, Oppenheim, Bruchsal, Frankenthal, Baden, Rastatt, und viele auoere kleinere Städte und Dörfer. — Den Einwohnern wurde nicht einmahl ertaubt, nachdem sie ausgepbündert und mishandelt waren, nach den deutschen Oertern, wo sie Hülfe zu finden glaubten, zu fluchten, son- . U *

4. Abth. 2 - S. 278

1823 - Elberfeld : Büschler
278 Vii. Ztr. Vom weftph. Fried, bis jetzt. 1648 — 1823. feinen erzbischöflichen Stuhl von Mainz nach Re- gensburg. Als Gebiet erhielt er die Furstenthümer Aschaffenburg und Regensburg und die Grafschaft Wetzlar. 2. Der Churfürft vonbaiern, der 220quadrat- meiten mit 780,000 Einwohnern verlor, erhielt dafür 300 Quadratmeilen mit 861,(Hx) Einwohnern wieder, nämlich die Hochftifter Bamberg, Würzburg und Passau, eure Anzahl Aemter von andern schicküch liegenden Landstrichen, und siebenzehn freie Reichsstädte in Schwaben und Franken; Ulm war die größte unter ebnen. Z. Das Haus Brandenburg, verlierend 46 Qua- dratmeilen mit 122,000 Einwohnern, erhielt dafür die Hochstifter Hrldespeim und Paderborn, nebst einem Theile vou Münster, einige Reichsabteien und Reichs- städte in Ober-Sachsen und Westphalen, zusammen 240 Quadratmeilen mit einer halben Million Ein- wohner. 4. Cdurbraun schweig oder Hannover, welches seine Ansprüche auf Hildesheim und einige andere Län- der aufgab, erhielt den völligen Besitz von Osna- brück, welches seit dem westphälischen Frieden nur abwechselnd von einem seiner Prinzen beherrscht war. 5. Würtembe rg erhielt für einen geringen Verlust jen- seits Rhelnes "Stifter und Reichsstäde in Schwaben mit 100,000 Einwohnern, nebst der Chnrwürde. 6. Hessen-Cassel, welches in ähnlichem Falle war, bekam mit der Churwürde auch eine Vergrößerung von 10,000 Einwohnern. 7. Hessen - Darm ft ad t , verlor etwa 24 Quadrat- meilen mit 66,000 Einwohner, wofür es Mainzische Aemter am rechten Rheinufer, einige Abteien und das Herzogthum Westphalen, welches zum Hochstift Köln gehört hatte, 96 Quadratmeilen mit 130,000 Einwoh- nern, bekam. , 8. Baven, welches auch die Churwurde annahm, er- setzte emen Verlust von 36,000 Einwohner mit 60 Quadratmcileu und 240,000 Einwohner, nämlich dem Hochstift Konstanz, den Ueberbleibseln der Hoch- stifte Speier, Straßburg und Basel am rechten Rhein- ufer, den pfälzischen Städten und Ämtern Heidelberg und Mannheim, und mehreren Abteien und Reichs- städten. 9. Auch Oranien-Nassau, welches in Deutschland nichts besessen hatte, sollte für seinen Verlust in Hol--

5. Abth. 1 - S. 116

1818 - Elberfeld : Büschler
u6 Vl.ztr. Karl Vbiszum westph. Fried. 1620-1643 Dazu ereigneten sich in den teutschen Gränz- ländern selbst einige bedenkliche Dinge. In Aachen hatte sich eine Gesellschaft niederländischer Ansiedler mit einem protestantischen Prediger ein- gefunden lind fandet! bald so viele )lnhanqer, daß sie sich in gleiche Rechte init den Katholiken ein- setzten. Sie schlugen schon 1661 zwei Bürger- meister ans ihrer Mitte vor, und als die Gegner sich widersetzten, ergriffen sie die Waffen, bemäch- tigten sich des Zeughauses, und führten ihre Fe- derungen mit Geipalr durch. In vem benachbarten kölnischen Lande ging es noch unruhiger. Der Churfnrst Gebhard liebte die schöne Gräfin Agnes von Mansfeld, Kanonissin in dem Stifte zu Girrisheim , und um sich mit ihr zu verbinden, trat er, auf das Ver- langen der Bruder der Gräfin, zu der neuen Kirche über. Aber sogleich wandte sich das Dom- kapitel und der Rath von Köln nach Rom und an den Kaiser, und bald erfolgte auch der Bannfluch, so wie die Reichsacht gegen den Erzbischof. Das Kapitel wählte den Prinzen Ernst von Baiern zu seinem Nachfolger, uiid dieser fetzte sich mit Hülfe von baierschen lind spanischen Kriegsvölkern in den Besitz des Landes. Gebhard sich zuerst nach den Niederlanden und spater begab er sich nach Straß- burg, wo er Domtechant war. Hier starb er 1601. Die protestantischen Fürsten ließen seine Absetzung und Vertreibung ruhig geschehen, obgleich hhnen eine neue Stimme im chursurstuchen Rache von der größten Wichtigkeit gewesen wäre. Zum Theil mag sie dib Achtung des Religionsfriedens zu dieser Unrhatigkeir gebracht haben, und dieser Grund war edel und lobenswert!); allein die öf- fentliche Stimme gab ihnen auch Schuld, dre lu- therisch Gesinnten hätten dem Churfürsten Gebhard deshalb ihren Beistand entzogen, weil er zu der kalvtnischen Lehre übergerreren war, die sie fast eben so sehr haßten, als die katholische. Auffal- lend wenigstens wer es, daß' nur der reformirte Pfalzgsaf Johann Casimir einen Versuch für

6. Abth. 1 - S. 142

1818 - Elberfeld : Büschler
jl42 Vl. Ztr. Karl V bis zum westph.frred. 1520 - ib/jü von Lilly, immer gegen ihn im Felde zu lie- gen. Er führte es 1621 durch schnelle und kluge Marsche irre, und verheerte dabei die katholischen Stifter in Franken: Würrburg, Bamberg und Eichstädt, dann Speier, Worms und Maynz am Rheine, und endlich das schöne, blühende Elsaß. Sein Beispiel reizte mehrere. Zuerst trat der Markgraf Georg Friedrich von Baden- Durlach für die Sache des pfälzischen Hauses auf den Kampfplatz, sammelte eur schönes Heer und vereinigte sich mit Mansfeld. Er wollte nicht als teutscher Reichsfürst kriegen, damit sein, Land nicht büßen müsse, sondern als Ritter u>td Kampfer für die Sache, die ihm die gerechte schien. Da- her übergab er, ehe er iu's Feld zog, die Regie- rung seines Landes seinem Sohne. Ihm, mit Mansfeld vereinigt, war Tilly nicht gewachsen; als sie sich aber trennten, schlug dieser den Mark- grafen bei Wimpfen am 8. May 1622. Da fand Mansfeld einen neuen Helfer an dem Herzog Christian von Braun schweig, des regierenden Herzogs Bruder, der in jugend- lichem Feuer sich gleichfalls zum Kampfer für den vertriebenen Ch'.lrfürsten aufwaif. Mir einem an- sehnlichen Haufen streß er nach manchen Abenteuern zu Mansfeld, rmd nun suchten beide zum zwei« renmahle das Elsaß heim; dann wandten sie sich bald hier, bald dorthin , fielen -n Lothringen, machten sogar Paris einen Augenblick zittern, in- dem sie den Hugonotten zu Hülfe zu ziehen droh- ten , und trieben das kühne Kriegsspiel zum Schrecken aller Länder umher. Zuletzt gingen sie den Holländern gegen die Spanier zu Hülfe. Tilly hielt liideß die pfälzischen Lander besetzt, und m die,er Zeit war es, als er sich de, vortreff- lichem Heidelberger Büchersammlung bemächtigte, die -er Herzog von Barern dem Papste Gregor Xv schenkte. Sie wurde nach Rom gebracht und mit der großen vatikanischen Bibliothek vereinigt. Jetzt schien wiederum ein Augenblick gekommen

7. Abth. 1 - S. 380

1818 - Elberfeld : Büschler
58o Vii. Ztr. vom westph. Fried. bisjetzt. 1648-1817. eine N e i ch s d e p u ta t i 0 n ni'edergesetzt , unter Frankreichs und Rußlands Vermittlung; sie fing aui 24. August 1802 ihre Sitzungen an, und be- schloß sie am io. May i8o3. Der Reichsdeputa- tionsschluß enthielt folgende wesentliche Anord- nungen : 1. Von allen geistlichen Fürsten blieb nur der von Maynz als Churfürst Erzkanzler übrig und verlegte seinen erzbischöflichen Stuhl von Niaynz nach R e g e n S b n r g. Als Ge- biet erhielt er die Furstenthümer Aschsffen- burg und Regensburg und die Grafschaft Wetzlar. 2. Der Churfürst von Baiern, der 220 O.uadratmeilen mit 760,000 Einwohnern ver- lor , erhielt dafür 3ob Quadratmeilen mit 861,000 Einwohnern wieder, nemlill» d,e Hoch- stifrer Bamberg, Würzburg und Pastau, eine Anzahl Ae in rer von andern, schicklich liegenden Landstrichen, und 17 freie Reichsstädte in Schwaben und Franken; Ulm war die größte unter ihnen. Z. Das Haus Brandenburg, verlierend 46 O.uadratmeilen mjt 122,000 Einwohnern, er- hielt .dafür die Hochstifter Hildesheim und , Paderborn, nebst einem Theile von Münster, einige Reichsabteien und Reichsstädte in Ober- Sachsen und Westphalen, zusammen240o.ua- dratmeilen mit einer halben Million Ein- wohner. 4. Chur braunschwelg oder Hannover, welches seine Ansprüche auf Hildesheim und einige andere Länder aufgab, erhielt den völ- ligen Besitz von Osnabrück, welches seit dem westphallschen Frieden nur abwechselnd von einem seiner Prinzen beherrscht war. ¿j, Wittenberg, erhielt für einen geringen Verlust legse,t? Rhszneö Stifter und Reichs-

8. Abth. 1 - S. 381

1818 - Elberfeld : Büschler
Der Friede zu Lüvepille. 38i städte in Schwaben mit 100,000 Einw., nebst der Chu rwürde. 6. Hessen-Cassel, welches in ähnlichem Falle war, bekam mit der Churwürde auch eine Vergrößerung von 10,000 Einw. 7. Hessen-Darmstadt, verlor etwa 24 Qua- dratmeilen mit 66,000 Einw. , wofür es Mayajische Aemter am rechten Rheinufer, ei- nige Abteyen und das Herzogthum Westphalen, welches jum Hochstift Köln gehört hatte, 96 Quadratmerlen mit i3o,ooo Einw. bekam. 8. Baden, welches auch die Churwürde an- nahm, ersetzte einen Verlust von 38 000 Einw. mit 60 Quadratm. und 240,000 Einw., uem- sich dem Hochstifk Kostanz, den Ueberbleibselkr der Hochstifte Sperer, Straßburg und Basel an> rechten Rhe-nufer, den pfälzischen Städ- ten und Aemtern Heidelberg und Manheim, und mehreren <lldle,en und Reichsstädten. h. Auch Qr a nle n Nassau, welches in Teutsch- land nichts besessen hatte, sollte für seinen Verlust in Holland bei lins Ersatz bekommen; ihm wurden die Stifter Fulda und Corvey und mehrere Abteien mit 46,000 Quadratmei- len und 1.20,000' Elnw. eingeräumt. 10. Eben so erhielten die andern nassauischen Häuser, der Herzog von Oldenburg und der Fürst von Turn undta^ris einige, ihren Ver- lusten angemessene, Eulfchädigungen. Bei diesen Unterhandlungen gab Frankreich, herrischer nn6 viel anmaßender, als bei dem west- phä^ischen Frieden, das Gesetz, und durch Errhei- lung oder Verweigerung seiner Gunst befesugle es seinen Einfluß auf unser unglüchliches Vaterland, wie noch nie. ,Denn an seinem Worte hing da- mahls , ui einer Zeit, die euien Gewinn an äuße- rer Ausdehnung noch immer für das Höchste hielt, Wehl und Wehe. Der Friede von Lüneville hatte alle geistlichen

9. Abth. 1 - S. 213

1818 - Elberfeld : Büschler
Leopold I und Ludwig Xiv. 2is Zwerbrücken, Saarbrüek, Veldenz, Sponnheim, Mumpelgard, Lauterburg und viele einzelne Oer- ter, vorzüglich aber auf die freien Reichsstädte im Elsaß, unter denen Straß bürg die vorzüglichste war. Sie »varen im westphälischen Frieden nicht abgetreten ; denn Oestreich hatte damahls nur seine Erbgüter im Elsaß hingegeben. Die Fürsten und Herren, die so mit ihrem Eigenthum auf einmahl von Deutschland ab zu Frankreich gezogen werden sollten, erhoben laute Klagen ; der Kaiser machte Gegenvorstellungen, und Ludwig, um wenigstens den Schein zu be- obachten, — das »var die Kunst seines Lebens, — und zugleich die Gegner sorglos zu machen, ver- sprach, die Gegenaründe zu prüfen, und verabre- dete einen Kongreß nach Frankfurth. Vorher jedoch wollte er sich in den Besitz der Hauptfestung Straßburg setzen, welche ihm mehr als alles an- dere werth war, und die als der Schlüssel des Oberrheins anznsehen ist. Karl V schon Harke ihre Wichtigkeir in solchern Maaße erkannt, daß er sagte : »venn Wien und Straßburg zugleich in Gefahr wären, so würde er Straßburg zuerst zu retten eilen. Jetzt, im September i6öi, versam- melten sich heimlich und unerivarret einige Regi- menter in der Nähe der Stadt und umzingelten sie plötzlich. In den nächsten Tagen erschien auch der Kriegsruinlster Louvois, des Körrigs treuer Helfer, mit einem Belagerungsheer lind Geschütz, und forderte die Bürger unter harten Drohungen zur Uebergabe auf. Auf keinen Widerstand ge- faßt, öffneten sie die Tbore; die Franzosen nahmen das Zeughaus und den Burgern die Waffen »veg und bald darauf hielt Ludwig selbst, >vie,»n Triumphe, seinen feierlichen Einzug in tue Stadt. Keine Regung der Schaain zeigte sich bei dem Könige, der laut auszusprechen wagte, ec habe die Ehre zum Gesetz jein s Lebens gemacht. Die Unterhandlungen'zu Frankfurth führten übrigens zu gar keiner Aenderung in dem ganzen Plane. Die französischen Gesandten wußten allem

10. Abth. 1 - S. 221

1818 - Elberfeld : Büschler
221 Leopold J und Ludwig Xiv. 1688. Ehe sie noch bekannt wurde, brachen seine- Heere schon in die Rheinländer em und singen die alte Verwüstung von neuem an. Auf den Ruf dieser Gefahr brachen sogleich, mir rühmlichem Eifer, zahlreiche Schaaren aus Nordteurschland, Sachsen, Hannoveraner und Hessen, zur Verthei- digung an den Rhein auf. Dr'eö war um so rühmlicher, weil man indeß noch zu Regensburg rarhschlagte, ob auch ein Krieg seyn solle. Doch ging es auch hier ernstlicher, als sonst; derreichs- krieg wurde » erklärt, ohne daß einem Reichsstande die Neutralität erlaubt seyn sollte, und der Kaiser setzte der Erklärung noch hinzu: „Die Krone Frankreich sey nicht nur als Feind des Rei- ches, sondern der ganzen Christenheit, gleich den Türken , zu betrachten. " Frankreichs Üebermuth und die Verletzung des Nimweger Friedens reizte auch das übrige Europa zum Zorne; bald nahmen England, Hol- land, Spanien und spater anch Savoyen Theil am Krrege, und der neue König von England, Wilhelm Hi, zugleich Statthalter der Nieder- lande, nennt den König Ludwig in seiner Kriegs- erklärung: „einen Störer des Friedens und einen allgemeinen Femd der Christenheit.^ Damit ^Frankreich so viele Gegner mit Glück bekämpfen könnte, mußte das unglückliche Teutsch- land wieder das unmenschliche Verfahren erdul- den, welches der Kriegsmtnister Lolivois erfunden hatte; die blühenden Ufer des Rheines wurden in Einöden verwandelt. Es ist schrecklich, zu verneh- men, wie es den einzelnen Oertein erging. Schon im Jan. it)Ö9 zogen die Reuter des Generals Me tac von Hettzelbsrg umher uvd steckten die Stadre Rohrbach, Nußloch, Wißloch, Kirchheim, Eppenheim, Neckarhausen und viele andere in Brand, und das wehrlose Volk, das auf seinen Knieen um Gnade stehte, wurde arisgezogen und nackt in die mit Schnee bedeckten Felder gejagt, wo viele von Kälte umkamen. Heidelberg selbst wurde an mehreren Enden in Brand gesteckt. —
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